Drucken
Zugriffe: 806

Heute hätte der letzte Spieltag der Saison 2019/2020 stattgefunden. Statt in der Area 54 noch einmal gemeinsam mit den Fans zu feiern, sind auch die Basketballer der BG Lintfort zum Nichtstun verdammt. Trotz einiger Schwierigkeiten ist Coach Tobias Liebke letztendlich zufrieden mit dem Abschneiden. Derweil heißt es aber auch, Abschied zu nehmen.

Es sollte alles noch einmal eine große Party werden. Das Rahmenprogramm stand, die Bierlieferung war geordert. Eigentlich hätte heute das letzte Saisonspiel gegen die ART Giants Düsseldorf II in der Glückauf-Sporthalle stattgefunden. Doch die Corona-Krise hat auch den Regionalliga-Basketballern der BG Lintfort einen Strich durch die Abschlussfeier gemacht.

Nichtsdestotrotz kann man in der Klosterstadt durchaus zufrieden auf die vergangenen Monate zurückblicken - auch wenn das Ende ebenso überraschend wie abrupt kam. "Es ist natürlich schade, dass wir die Saison nicht normal zu Ende spielen konnten, das hätte sich wahrscheinlich jeder Sportler gewünscht. Aber es war die beste Entscheidung im Sinne der Gesundheit aller, entsprechend sollten wir dankbar sein, dass der Verband da sehr weitsichtig agiert hat", sagt BGL-Coach Tobias Liebke.

So wurde in der 2. Regionalliga, ebenso wie in ganz NRW, der Spielbetrieb bereits vor vier Wochen eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt hätte die BGL noch vier Spiele auszutragen gehabt, darunter zwei Partien gegen die Spitzenteams ErftBaskets Bad Münstereifel und Telekom Baskets Bonn II, aber auch zwei Begegnungen mit den Kellerkindern vom Barmer TV und der Giants-Zweitvertretung. Sportlich gesehen hätte für die Lintforter in allen Spielen die Möglichkeit bestanden, die eigene Platzierung in der Tabelle noch ein wenig zu verbessern. So schließt die BGL das Übergangsjahr nach dem Abstieg aus der 1. Regionalliga auf einem letztlich doch irgendwie zufriedenstellenden siebten Platz ab. Dass durchaus noch ein wenig mehr drin gewesen wäre, zeigt auch ein Blick in die Statistik: Die Lintforter sind das einzige Team unterhalb von Platz vier, das ein positives Korbverhältnis aufweist. Insgesamt stellt man die drittbeste Defensive der Liga, steht in dieser Kategorie sogar besser da als der Tabellenzweite aus Bonn.

Dass damit letztlich doch lediglich sieben Siege erreicht wurden, lag an vielen knappen Spielen, die verloren gingen. "In manchen Partien haben wir uns zu viele Ruhephasen gegönnt, waren nicht immer mit dem Kopf bei der Sache. Aber auch das gehört zum Lernprozess dazu, ich gehe davon aus, dass wir das kommende Saison deutlich besser machen werden", so Liebke. Er war vor allem mit dem Teamgefüge zufrieden. "Wir hatten eine tolle Stimmung in der Mannschaft, viel Freude am Basketball. Auch die Trainingsbeteiligung stimmte. Wir sind nur ein wenig enttäuscht, dass wir diese Stimmung besonders in der Hinrunde nicht immer aufs Feld transportiert bekommen haben. Das gilt es jetzt zu analysieren, woran das lag."

Die Möglichkeit dazu wird Liebke ausreichend haben. Denn einerseits ist derzeit noch absolut nicht klar, ob der Spielbetrieb wie geplant im September wieder startet. Und andererseits hat die BGL den Vertrag mit Liebke um ein weiteres Jahr verlängert. "Für mich war es gar keine Frage, noch ein Jahr weiter zu machen. Wir haben den Kader in den vergangenen Jahren sukzessive verjüngt, das wollen wir auch weiterhin tun. Und dann wollen wir neu angreifen - wann immer es auch weitergeht." Auf welches Personal Liebke kommende Saison zurückgreifen kann, steht derweil noch nicht fest. Die ersten Gespräche mit den Spielern haben begonnen, die Ergebnisse stehen aber noch aus.

Ein Abschied steht bei der BG Lintfort aber bereits schon fest. Denn nach knapp zwei Jahren wird sich die BGL-Cheerleadergruppe "LBC" auflösen. Eigentlich hätte sich die Truppe um Jackie Fürtjes ebenfalls gerne heute beim letzten Heimspiel verabschiedet. Dennoch möchte die BG Lintfort den "LBC" herzlich für die Unterstützung und die Gestaltung des Rahmenprogramms der Heimspiele in den vergangenen zwei Spielzeiten danken - auch wenn die Leistungen auf dem Feld mal grau waren, haben sie mit ihren Tanz- und Akrobatikeinlagen immer genug Farbe und gute Laune in der Halle verbreitet! Außerdem hat die Truppe die BGL bei außersportlichen Veranstaltungen repräsentiert, etwa als eigene Fußtruppe beim diesjährigen Kamp-Lintfort Rosenmontagszug.