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Drei Viertel lang gelingt den Lintforter Regionalliga-Basketballern offensiv wenig bis gar nichts. Erst in den letzten fünf Minuten kann das Team von Coach Tobias Liebke die Partie zu ihren Gunsten gestalten.

Das war wahrlich kein Leckerbissen, den knapp 200 Zuschauer am Samstagabend in der Lintforter Glückauf-Halle geboten bekamen. Denn knapp 35 Minuten lang überboten sich beide an der Partie der 2. Regionalliga beteiligten Mannschaften in offensiver Harmlosigkeit. Erst in der Schlussphase gelang es der gastgebenden BG Lintfort, sich vom Tabellenschlusslicht Barmer TV abzusetzen und am Ende einen durchaus schmeichelhaften 64:54(22:26)-Erfolg einzufahren.

Die Totensonntag-Pause am Wochenende zuvor schien den Hausherren nicht gut getan zu haben. Denn von Beginn an ließen die Hausherren jeglichen Rhythmus vermissen und schafften es nicht, ihrer diesmal deutlichen Favoritenrolle gerecht zu werden. Zu langsam in der Defensive, zu unkonzentriert im Abschluss, zu fahrig in den vielen Aktionen. Hinzu kam, dass Eric Peltz unter der Woche das Bett hüten musste und Milan Juskovic gar mit einer dicken Erkältung das Parkett betrat.

Entsprechend zäh und unansehnlich gestaltete sich die Partie vom Start weg. Nach fünf Minuten Spielzeit hatten beide Teams erst einmal das Ziel treffen können, das 2:2 zu diesem Zeitpunkt machte die Marschroute für die folgende Spielzeit deutlich. Zu den wenigen Lichtblicken auf BGL-Seite an diesem Abend zählte Paul Krüger, der immer wieder von jenseits der Drei-Punkte-Linie erfolgreich war und seine Farben dadurch im Spiel hielt.

Denn mit jeder Minute, die von der Spielzeit verstrich, schnupperten die Gäste aus Barmen - mit nur einem Erfolg aus den bisherigen sieben Partien als Tabellenletzter angereist - immer intensiver an einer möglichen Überraschung. So agierte die BGL phasenweise zu perplex ob des Widerstands, den die Wuppertaler leisteten.

Bis zur Halbzeitpause wollte den Hausherren offensiv aber auch mal so gar nichts gelingen, zumindest hielt die Defensive den Versuchen des Barmer TV stand - was aber auch teils der Harmlosigkeit der Gäste geschuldet war. Aber auch nach dem Seitenwechsel konnte die BGL nicht in die Favoritenrolle hinein schlüpfen. Etliche Würfe verfehlten teils deutlich ihr Ziel, einzig Jamie Töps machte den Anschein, mit seiner Power und Willenskraft das Ergebnis zum Positiven zu wenden.

Immer wieder attackierte er mutig den Korb, brachte so Konfusion in die Abwehrreihen der Gäste und öffnete seinen Mitspielern wichtige Räume. Trotzdem war es der Barmer TV, der eingangs des vierten Viertels noch in Führung lag. Doch dann schienen die Hausherren endlich bei der Sache. Mit intensiver Verteidigung gelangen einige Ballgewinne, die durch schnelles und schnörkelloses Umschaltspiel zu einfachen Punkten umgemünzt werden konnten. Entsprechend zog die BGL in den letzten fünf Minuten erstmals in dieser Partie deutlicher davon, die Moral der Gäste aus dem Bergischen war dadurch gebrochen.

So blieben die Punkte zum dritten Mal in dieser Saison bei der BGL, die sich dadurch ein wenig Luft im unteren Tabellendrittel verschaffen konnte. „Das war stellenweise schon grausam, was wir heute gezeigt haben. So können wir nicht noch einmal auftreten, eigentlich müssten wir uns bei den Fans bedanken, dass sie bis zum Schluss geblieben sind. Den Sieg heute haben wir einzig Jamie Töps und Paul Krüger zu verdanken, sie haben uns mit ihrem Willen in der Partie gehalten. Jetzt müssen wir uns sammeln und versuchen, am kommenden Samstag in Bad Münstereifel die Überraschung zu schaffen“, so Coach Tobias Liebke nach der Partie.

So spielte die BGL: Krüger (28), Juskovic (10), Achtermeier (8), Schmak (7), Mellmann (4), Töps (3), Wittich, Feige (beide 2), Middeldorf, Roschewski, Sengutta, Peltz